Am 24. August 1944 werden drei junge Luxemburger in Troisdorf nahe der Agger am “Ulrather Hof” hingerichtet. Die drei Opfer hießen Marcel Charpantier, Jean Buck und Camille Koerner. Die ist der 3. Teil der Serie “Troisdorfer Erinnerungstafeln”.

Auch bei dieser Gedenktafel deutet nach so vielen Jahrzehnten nichts mehr auf diese Tat hin. Die Gedenktafel ist an einer unter Denkmalschutz stehenden Mauer angebracht. Diese Mauer gehört zu den Resten des “Ulrather Hof”, der 1964 abgerissen wurde. Genau an dieser Stelle wurden die drei jungen Luxemburger Opfer des Faschismus. Sie hatten sich geweigert für Deutschland in den Krieg zu ziehen und wurden zunächst zum Tode verurteilt – dann wurden die Todesurteile in Haftstrafen umgewandelt.

Als am 20. Juli 1944 zwei luxemburgische Deserteure in der Stadt Junglinster einen SS-Ortsgruppenleiter erschossen, ordnete Himmler die Erschießung von zehn unbeteiligten luxemburgischen Häftlingen in deutschem Gewahrsam an. Drei von ihnen waren die Opfer, die hier an diesem Ort hingerichtet wurden. Dieses Attentat steht in keinem direkten Zusammenhang mit den Stauffenberg Attentat auf Hitler an demselben Tag.

Das Ereignis ist sehr gut im Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreise 1994 dokumentiert. 1994 hatte sich das Ereignis zum 50. Mal gejährt. In diesem Bericht wird die kurze Lebensgeschichte aller drei jungen Luxemburger erzählt, die sich geweigert hatten, der deutschen Wehrmacht zu dienen. Einer von ihnen, Jean Buck, war kurzzeitig an der Ostfront eingesetzt, dann aber bei einem Hafturlaub desertiert. Die anderen waren auch in Widerstandsgruppen tätig.
Erst am Morgen des 23.08.1944 wurde die Opfer einzeln von der anstehenden Hinrichtung unterrichtet. Man gewährte ihnen geistlichen Beistand und erlaubte ihnen, einen Abschiedsbrief zu schreiben. Von Jean Buck ist dieser Abschiedsbrief erhalten und in dem erwähnten Jahrbuch abgedruckt. Er zeugt von großer Gefasstheit in den letzten Minuten.



Die drei wurden schließlich von sechs Schützen eines Exekutionskommandos erschossen, wobei einer der Schützen nachweislich in die Luft geschossen hat. Marcel Charpantier war sofort tot. Die anderen beiden sackten gemeinsam, Arm in Arm zusammen und starben kurz nach den Schüssen. Nach Charpantier und Camille Koerner wurden in Siegburg auch Straßen benannt.
