
Diese Gedenktafel gehört eigentlich nicht zu Troisdorf, sondern zu Lohmar, ist aber Teil einer gemeinsamen Stadtgeschichte, weil sie sich quasi im Grenzgebiet zwischen den beiden Städten befindet. Wer sich nördlich des Aggerstadions auf Wanderschaft Richtung Wahner Heide begibt, der begegnet auf dem Wanderweg, der die Wahner Heide nach Osten abschließt, diesem sehr großen Gedenkkreuz, auf dem mittig diese Tafel angebracht ist. Dieses Gedenkkreuz wurde 2020 aufgestellt und man mag sich fragen, warum an diese Tat auch nach so vielen Jahren erinnert werden soll.
In einem lesenswerten Artikel “In Memoriam” von Erwin Henseler wird der Grund deutlich. Es war ein Ereignis, das unsere ganze Region geprägt hat und das über die Generationen weitergegeben wurde und in Erinnerung geblieben ist. Den Link zu diesem Artikel finden Sie am Ende dieses Beitrages.
Die drei Männer waren am frühen Morgen auf dem Weg zur Arbeit. Ihr Arbeitsplatz war in Troisdorf bei einer Firma, die später als “Dynamit Nobel” die Troisdorfer Stadtgeschichte prägte. Das Kriegsende lag erst wenige Wochen zurück. Zu dieser Zeit war es gefährlich, in den Wäldern rund um Troisdorf unterwegs zu sein. Ehemalige Zwangsarbeiter, die in den Bewohnern der Umgebung das “Tätervolk” sahen, hatten nichts zu verlieren. “Homo homini lupus” – wenn der Mensch auf seine niederen Instinkte zurückgeworfen ist und nichts mehr zu fressen hat, dann ist der Mensch des Menschen Wolf. So etwas muss hier passiert sein. Für die Fahrräder der drei Männer und ein paar Groschen wurden sie 24. Juli 1945 nahe dem Güldenbach bestialisch ermordet.

Geht man dort heute vorbei oder macht dort eine Radtour, dann kann man sich das überhaupt nicht vorstellen, dass es mal so eine Zeit gegeben hat. Diese Strecke ist Idylle pur – ein dreifacher Mord aus niedersten Beweggründen – absoluter Kontrast zu diesem beliebten Weg für Spaziergänge am Wochenende. Eben deswegen, kann so eine Erinnerung wichtig sein. Wer Erinnerungen wach hält zeigt auch den Teil unserer Geschichte auf, den man sich heute nicht mehr vorstellen kann.
Alle Hintergründe hier: In Memoriam an den 24. Juli 1945.