(Dieser Eintrag ist Teil der “Troisdorfer Ansichten”, die ständig erweitert werden)
Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir als Kinder sehr häufig diesen Bahnübergang zwischen Oberlar und Spich genutzt haben. Auf beiden Seiten war an der geschlossenen Bahnschranke ein gelber Schalter. Den konnte man betätigen und der Mann in dem kleinen Bahnhäuschen bekam so ein Signal. War die Bahnstrecke zwischen Köln und Troisdorf frei, dann wurde für einige Minuten die Schranke geöffnet und wir konnten von Oberlar auf die Spicher Hauptstraße wechseln. Von dort ging es in den Spicher Wald, zum Hohlstein, aber auch zu den Arbeitsstätten von Dynamit Nobel.
So wurde dieser Übergang auch sehr häufig von Schichtarbeitern genutzt. Der Bahnübergang war eine gute Zeitersparnis, denn der Weg über die Oberlarer Hauptstraße war schon ein Umweg und die Spicher Unterführungen waren noch weiter weg (und es gab diese in der heutigen Form auch nicht). Der Bahnübergang ist schon seit vielen Jahren stillgelegt, aber auf Oberlarer Seite noch sichtbar, denn dort endet die Lindenstrasse quasi in einer Sackgasse direkt vor dem Zaun mit der Perspektive auf dem Foto.
Heutzutage wäre ein solcher Bahnübergang auch nicht mehr denkbar. Vor dreißig Jahren ist vielleicht 2x pro Stunde ein Regionalzug Richtung Köln gefahren – heute fahren mehrere S-Bahn Linien diese Strecke beinahe im Minutentakt und ICEs von und nach Köln mehrmals pro Stunde. (Position bei OpenStreetmaps).

