26. Dezember 2019

Yippiejayeah! Ich bin endlich wieder auf Amrum. Da ich ja im September wegen meines üblen Fauxpass nicht auf die Insel konnte, bin ich jetzt zum Jahreswechsel wieder hier. Das dritte Sylvester in Folge auf der Insel, auf der kein Sylvester gefeiert wird – zumindest nicht mit Böllern und Feuerwerk.

Troisdorf Einkaufszentrum

In Troisdorf heute morgen kurz nach 7:00 – der Dorfpoet auf dem Weg zum Bahnhof

Dass ich überhaupt hier sein kann, verdanke ich einer sehr planmäßigen Genesung meiner Verletzung. Diese schränkt mich nach wie vor immer noch sehr ein – besonders treppabwärts ist immer ein Abenteuer – aber ich bin bei Weitem fit genug für den Alltag und für diese Reise.

Natürlich ist die Fahrt am 2. Weihnachtstag wie immer sehr spannend. Der 2. Weihnachtstag ist der stärkste Reisetag des Jahres. Es sind so viele Menschen unterwegs, wie an keinem anderen Tag des Jahres.

Hamburg Deichtorhallen

In Hamburg hat man knapp die Hälfte der Reise geschafft. Vorbei am SPIEGEL Verlagshaus und den Deichtorhallen

Hamburg Alster

Nord-Ostseekanal

Nord Ostsee Kanal – Brücke am Hochdonn. Ein fantastischer Ausblick der auch wieder vom Lokführer angekündigt wurde (in meinem YouTubeKanal gibt es dazu auch ein Video)

Meine Reise hat ja immer die Besonderheit, dass der Intercity, der nach Westerland fährt, in Niebüll zwei Kurswagen für Dagebüll abgibt, d.h. diese Wagen werden Niebüll abgekoppelt und an den kleinen Zug der NEG drangehangen. Der Rest des Zuges fährt weiter nach Westerland.

Das Zeitfenster für die Aktion ist immer sehr knapp. Manchmal werden die Wagen aus Zeitmangel nicht abgehangen, manchmal klappt das nur mit sehr viel Eile, denn die Fähren fahren normalerweise immer rechtzeitig ab. Auch heute hatte dies den Anschein, denn laut aktueller Meldung auf www.faehre.de  wurden die Fahrpläne für Wyk geändert – Wind und Gezeiten machen eine Fahrt nach Föhr statt um 20:00 Uhr erst um 21:00 Uhr möglich. Naja, ich wollte die Direktfähre nach Amrum um 16:30 Uhr bekommen.

Insel Amrum Wittdün Hafen

Amrum am 2. Weihnachtstag 2019 in Sichtweite

Im HBF in Essen gab es eine Verzögerung. Ein angekündigter Suizid hat den Bahnhof lahmgelegt, allerdings nur für ca. 15 Minuten. Diese Verspätung hat der Zug ganz gut aufgeholt, hat dann aber einen Extrahalt in Altona gemacht, um ein Wendemanöver zu fahren. Denn der Zug hatte mal wieder die falsche Wagenreihung, d.h. die beiden Kurswagen für Niebüll waren am Ende des Zuges, nicht am Anfang. Das wurde quasi unterwegs korrigiert. Es unterstützt meine These, dass falsche Wagenreihungen das größte Problem der Bahn ist. Möchte eine Person, die nicht gut zu Fuss ist, nach Föhr oder Amrum, dann muss sie im richtigen Wagen sitzen. Durch einen Zug mit 14 Wagen mit einem Rollator zu laufen, wäre zum Beispiel unmöglich. Wie gesagt, die Wagenreihung kostet extrem viel Zeit, wenn sie falsch ist. So war der Zug auch mit gut 20 Minuten Verspätung in Niebüll – aber es wurde direkt durchgesagt, dass die Fähren – eine nach Föhr, eine nach Amrum direkt – im Hafen warten würden. Das war auch so und ich konnte die Fähre direkt nach Amrum nehmen, ohne noch länger warten zu müssen.

Flens und Burger

Flens & Burger auf der Fähre- Jetzt fängt der Urlaub an 🙂

Meine Beine haben keinen Ärger gemacht. Auch das lange Sitzen war kein Problem. Ich habe jetzt vielmehr das Problem mit dem rechten Bein und den Ausgleichsbewungen, die ich unbewusst mache. Die sind vor Jahren nach einem “Hexenschuss” und einer leichten Verkrümmung der Wirbelsäule entstanden. Als bei der OP mein rechtes Bein wieder neu “justiert” wurde – die Sehnennaht an der Oberschenkelmuskulatur und die Kniescheibe werden axial ausgerichtet – wird auf so eine Verkrümmung keine Rücksicht genommen. Das ist ja auch richtig, denn Bewegung und Physiotherapie müssen hier den Ausgleich schaffen. Zuhause kriege ich das hin, indem ich gar nicht mehr sitze. Am Schreibtisch habe ich eine Steh-Sitzhilfe, die dafür optimal ist.

Im Zugabteil gibt es so etwas leider nicht. Da will das Bein von der Hüfte an wieder in die alte, unnatürliche Position. Ich merke das immer, wenn ich beide Beine gerade strecken möchte, wie das rechte Bein quasi immer nach rechts umklappen will. Das führt dann zu Spannungsschmerzen von der Hüfte bis zum Fuss. Das muss ich in den kommenden Wochen Monaten loswerden. Die passenden Übungen hat mir meine Therapeutin gezeigt und sie sind sehr einleuchtend. Ich habe meine Flexbänder zum weiteren Trainieren dabei – wenn ich das nächste Mal nach Amrum fahre wird das aufrechte Sitzen mit geraden Beinen hoffentlich die angenehmste Situation sein. Aber das ist alles nicht schlimm. Es sind keine Schmerzen, die mich jammern lassen. Es ist einfach anstrengend und unangenehm so lange zu sitzen.

Morgen gibt es wieder Fotos bei Tageslicht.