Zwischenbericht – Raspberry Pi und die Fähren
Als Nerd mit der Affinität zur Insel Amrum ergeben sich ganz natürlich auch Schnittstellen zwischen technischen Dingen und meinem Refugium. Ich habe schon seit längerem ein Projekt vor Augen, das inspiriert ist durch die Lichtseekarten von Jürgen Sönnichsen (es gibt mehrere Berichte darüber – einfach mal anschauen) und meinem Interesse an den Fähren der Wyker Dampfschiff Reederei. Dieses Interesse stammt noch aus den 80er Jahren und den Urlauben auf Föhr als Kind.
Ich habe mir überlegt, dass es doch möglich sein muss, mit einem Raspberry Pi und LEDs die Positionen der drei großen Fähren abbilden zu können. Auf einer Seekarte oder in anderer Form – evtl. als eine Art interaktives Board mit Infos. Nachdem ich mich mit dem Raspberry Pi vertraut gemacht habe, habe ich mir jetzt auch die Zusatzbauteile gekauft, mit denen man LEDs (und viele andere Dinge) ansteuern kann. Geschrieben wird der Code in Python – damit bin ich sehr vertraut.
Also habe ich ein Script geschrieben, dass mir die Vesseltracker Daten der Fähren in „deutsch“ ausgibt. Jede Minute werte ich die Datei aus und stelle fest, ob sich eine Fähre bewegt, wenn ja wo und in welche Richtung sie fährt. Mit einer Auswertung eines Toleranzbereiches des Breitengrades gibt es fünf grundlegende Positionen:
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Dagebüll (Festland)
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Wyk (Föhr)
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Zwischen Wyk und Wittdün
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Wittdün (Amrum)
Theoretisch wäre auch „Zwischen Dagebüll und Wittdün“ möglich (als Direktverbindung zwischen Amrum und dem Festland), aber diese Position wechselt dann einfach von 2. auf 5.
Das war relativ einfach. Das Programm läuft nebenbei auf dem Raspberry Pi – auf einem kleinen Monitor schaue ich per SSH immer wieder auf die Ausgabe.
Dann kam als nächster Schritt das Ansteuern der LEDs. Davon hatte ich bisher überhaupt kein Ahnung. Man verbindet dazu den PI mit einem „BreadBoard“ – das ist ein Steckbord mit ganz vielen kleinen Löchern, über das sich Schaltkreise, die später gelötet werden, mit Kabeln, LEDs und Widerständen zusammenbasteln lässt. Zunächst habe ich eine LED ansteuern können. Und dann waren es nach einiger Bastelei 15 LEDs, jeweils 5 pro Position und das für die drei Fähren.
Wie auf dem Foto zu sehen ist, gibt es drei Blöcke. Rechts (rot) die Positionen der Uthlande. Von rechts nach Links die fünf oben genannten Positionen. In der Mitte dann dieselben fünf Positionen für die „Schleswig-Holstein“ und ganz links die fünf PINS für die „Norderaue“. Der grüne PIN ist jeweils das Festland Dagebüll (1.) und ganz links jeweils Wittdün (5.). Je nach dem welche der fünf Positionen die Fähre jetzt gerade hat, leuchtet die passende LED auf.
Ich musste dann nur noch die LED Funktionalität mit der Vesseltrackerauswertung kombinieren. Und – es fluppt! Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Positionen bei den LEDs abbilden.
Weitere Infos hierzu folgen – wenn das Projekt umfangreicher wird in einer eigenen Unterseite. Die Scripts, die ich verwendet habe, stelle ich in Kürze auch für andere Nerds zur Verfügung.
Schonmal vorab – hier finden Sie die XML Datei der Fährpositionen und hier Infos zu den Fähren.